Die Firma Edeka setzte am 12.01.2012 per e-mail die Stadt davon in Kenntnis, dass sie als Hauptmieter des Ladenlokals in der Meesmannstraße vom bestehenden Optionsrecht Gebrauch gemacht und damit die Mietzeit um weitere 5 Jahre verlängert hat.*
Außerdem berichtet Edeka in diesem Schreiben, dass Folgegespräche mit der Firma Rossmann stattgefunden haben, mit dem Ziel, Edeka auf der bisherigen Fläche durch Rossmann zu ersetzen. Am 23. Januar 2012 werde es im Hinblick auf eine Anmietung der jetzigen Mieträumlichkeiten durch die Firma Rossmann zu einem persönlichen Gespräch mit den Vermietern und Edeka kommen. Die Nachfolge durch die Firma Rossmann käme aber nur ... "unter der Voraussetzung einer Verlagerung des Edeka-Marktes in das Gerberviertel" zum Tragen.
Vielen Dank an die Firma Edeka für die Klarstellung, dass sie den Standort in der Meesmannstraße nicht aufgeben wird, es sei denn, der Rat der Stadt beschließt die Ansiedlung im Gerberviertel.
In dem Falle würde Edeka auf die andere Seite der Wittener Straße außerhalb des Zentrums wechseln.
Halten wir folgende Ergebnisse fest:
- Wenn der Edeka-Markt keine Genehmigung für den Bau eines neuen Supermarktes im Gerberviertel erhalten sollte, bleibt Edeka an seinem jetzigen Standort!
- Selbst dann, wenn Edeka den Standort aufgeben sollte, weil er dem logistischen Konzept des Lebensmittelkonzerns nicht entspricht, würde ein anderer Betreiber (beispielsweise Rewe) den Standort gerne übernehmen. Die Lebensmittelversorgung ist nicht gefährdet.
- Sollte Edeka aus bestimmten Gründen die Nachfolge durch Rewe ablehnen (die Möglichkeit dazu besteht, weil der Mietvertrag ein Optionsrecht vorsieht), brächte unabhängig davon die geplante Vergrößerung des Netto-Marktes eine deutliche Entlastung für die Lebensmittelversorgung.
Besonders kritisch werten wir die Tatsache, dass die Firma Edeka indirekt bestätigt hat, dass der Standort in der Meesmannstraße gar nicht aufgegeben werden soll! Sie hatte offenbar gar nicht die Absicht, das Zentrum zu verlassen, sondern mit der Schließungsankündigung gedroht, um den Konzernwillen durchzusetzen.
- Wir sehen unsere Vermutung bestätigt, dass die Öffentlichkeit durch die Schließungsankündigung unter Druck gesetzt werden sollte. Die Ankündigung wurde mit Hilfe verschiedener Presseartikel verbreitet und hat die Herbeder Kunden erheblich verunsichert. Ob sich dies für Edeka positiv auswirken wird, wir sich spätestens beim nächsten Bürgerbegehren zeigen.
Der Vorschlag der Mehrheit der Kaufleute, Dienstleister und Immobilieneigentümer im Bereich der Meesmannstraße, eine öffentliche Diskussion mit den Bürgern über die behutsame Weiterentwicklung des Zentrums zu führen, ist die Alternative zu den Edeka-Plänen. Die IHK und der Einzelhandelsverband haben ihre Unterstützung zugesagt - die Stadt darf sich diesem Wunsch nicht entziehen und einen einzelnen Betreiber bevorzugen!
>>> 50 Geschäftsleute und Immobilieneigentümer im Zentrum Herbedes lehnen die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmitteleinzelhandelsbetriebes im Gerberviertel ab
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*Die Fraktionen erhielten eine weitergeleite e-mail der Firma Edeka mit folgendem Inhalt:
"... wir möchten Sie heute darüber in Kenntnis setzen, daß unser Haus als Hauptmieter des o.g. Mietobjektes vom bestehenden Optionsrecht Gebrauch gemacht hat. ( Erstverlängerung von 1 x 5 Jahren Mietzeit).
Desweiteren haben Folgegspräche mit der Firma Rossmann stattgefunden. Daraus resultierend kommt es am 23. Januar 2012 zu einem persönlichen Gespräch mit nn* als Vermieter und dem Unterzeichner im Hinblick auf eine Anmietung unserer jetzigen Mieträumlichkeiten durch die Firma Rossmann unter der Voraussetzung einer Verlagerung des Edeka-Marktes in das Gerberviertel."
*Die Fraktionen erhielten eine weitergeleite e-mail der Firma Edeka mit folgendem Inhalt:
"... wir möchten Sie heute darüber in Kenntnis setzen, daß unser Haus als Hauptmieter des o.g. Mietobjektes vom bestehenden Optionsrecht Gebrauch gemacht hat. ( Erstverlängerung von 1 x 5 Jahren Mietzeit).
Desweiteren haben Folgegspräche mit der Firma Rossmann stattgefunden. Daraus resultierend kommt es am 23. Januar 2012 zu einem persönlichen Gespräch mit nn* als Vermieter und dem Unterzeichner im Hinblick auf eine Anmietung unserer jetzigen Mieträumlichkeiten durch die Firma Rossmann unter der Voraussetzung einer Verlagerung des Edeka-Marktes in das Gerberviertel."
(Anmerkung: Den Namen des Vermieters haben wir durch "nn" ersetzt)
2 Kommentare:
Welches Spiel geht hier eigentlich ab?
Liebe Herbeder, blickt ihr noch durch? Worum geht es bei der Zukunft des Gerberviertels? Da treffen sich zwei mächtige Interessen: Die der Stadt, die unbedingt Kasse machen will. Unsere politischen Vertreter träumen noch immer von 1,7 Mio €, die dem Lidl-Konzern angeblich einst das Grundstück wert war. Und die Interessen des Edeka-Konzerns, dem Rewe vom Westen her (Hammertal, Blankenstein) bedenklich nahe rückt. Und dessen Gechäftspolitik es ist, durch schiere Größe den Konkurrenten das Wasser abzugraben. Und der vermutlich Herrn Grütter unter Druck setzt, den „zu kleinen“ Markt an der Meesmannstr. aufzugeben.
Die Stadt in ihrer Verschuldungssituaion hat zunächst gute Gründe, alles Erdenkliche zusammenzukratzen. Aber müssen wir Bürger deshalb auf eine Stadtteilentwicklung verzichten, die unseren zukünftigen Bedürfnissen entspricht? Die liegt sicher nicht in noch mehr Konsum und in großkotzigen Supermärkten. Und wodurch überhaupt sind die Kommunen in die prekäre Lage geraten? Haben wir, wie angeblich die Superreichen in Griechenland, unsere Steuern nicht gezahlt? Haben wir unter der ‚alternativlosen‘ Zwangslage öffentlicher Verschuldung kein Mitspracherecht mehr darüber, was in unserem Stadtteil passiert?
Herr Grütter verspricht, dass in dem neuen Markt keine Shops untergebracht werden, die in Konkurrenz zur Meesmannstr. stehen. Wer glaubt denn, dass sich Edeka an die Kette legen lässt, wenn sie erst im Besitz des Grundstücks sind?
Was mit einem Zentrum passieren kann, wenn ein Platzhirsch die Marktsituation an einem Ort beherrscht, können Sie sich gerne in Rüdunghausen und Annen anschauen.
Wer ist denn eigentlich mit dem derzeitigen Warenangebot rings um die Meesmannstr. unzufrieden? Stimmt es, dass vor allem junge Leute sich lieber ins Auto setzen, um nach Heven oder ins Hammertal zu fahren? Das Einzelhandelsgutachten sagt: Nein. Aber das versuchen örtliche Vertreter der politischen Parteien als „unprofessionell“ abzuqualifizieren. Alles sehr durchschaubar!
Nein, viel besser wären Alternativen im Gerberviertel: Ausweitung des Medizinangebots, Reha, KiTa, ein kleiner Spielplatz, Gastronomie für RuhrRadfahrer, eine Künstlerkolonie...
@ Gustav: Ich kann Ihnen da nur voll zustimmen! Hinzu fügen möchte ich nur, dass es neben einer verträglichen Lösung für das Gerberviertel - gute Ideen haben Sie ja aufgezeigt - genauso wichtig ist, das Zentrum an der Meesamnnstr. zu stärken; es gibt hier Flächen in unmittelbarer Nähe, die für einen Frischemarkt erschlossen werden können. Und warum muss es immer Edeka sein?
Die Mär, dass bereits jetzt Kaufkraft u.a. nach Heven abwandert, kann man nicht mehr hören. Unwahrheiten und Vermutungen mutieren nicht zu Wahrheiten und Tatsachen, wenn sie gebetsmühlenartig wiederholt werden. Die großen Parteien in Witten glauben mit dem Vollsortimenter im Gerberviertel den großen Coup zu landen, dabei ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sie mit dem Vollsortimenter im Gerberviertel die Meesamnnstr. schwächen werden. Jeder Euro kann nur an einer Stelle ausgegeben werden. Ausserdem kann man das Tor zur Ruhr vergessen, wenn man unmittelbar vor einem zweigeschössigen Bauwerk steht, das in der üblichen Form architektonisch an dieser Stelle völlig deplatziert ist. Ein Frischemarkt ins Zentrum und verträgliche Alternativen ins Gerberviertel! Wenn der Handelsriese Edeka diesen Erpressungskurs weiterfährt, wird er schon merken, dass Herbede durchaus die Qualitäten eines gallischen Dorfes hat!
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