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Mittwoch, 13. Juni 2012

Bürgerinitiative Heliosgelände verhindert erfolgreich Shopping Mall!

Offiziell endete die Bürgerbeteiligung „Helios-Forum“, Köln-Ehrenfeld, am Dienstag, dem 5. Juni 2012.
Der Kölner Stadtteil Ehrenfeld hat etwa genau so viele Einwohner wie Witten. Über 500 Bürger und Bürgerinnen haben an der öffentlichen Präsentation und Diskussion der Ergebnisse teilgenommen, berichtet die Initiative.
Der Sprecher der Initiative sagte, die vergangenen beiden Jahre hätten gezeigt, dass sich Beteiligung lohne, denn die Idee einer Shopping Mall auf dem Heliosgelände sei nun endlich vom Tisch.

Ohne die Bürger wäre "vor zwei Jahren ein Einkaufszentrum à la Kalk-Arkaden von denselben Playern abgenickt worden wäre, die sich jetzt wegen der gelungenen Bürgerbeteiligung gegenseitig auf die Schultern klopfen."
"Dafür gab‘s großen Applaus!"
>>>  "Bürgerbeteiligung zu Ende?", www.buergerinitiative-helios.de

Neuregelung der Einzelhandels-Steuerung im Landesplanungsrecht NRW

Zielsetzung zur Stärkung örtlicher Zentren und der Nahversorgung in NRW

Die Innenstädte sollen gestärkt und dafür der Einzelhandel gesteuert werden. Er darf sich nicht dort ansiedeln, wo er will, vor allem nicht zum Nachteil örtlicher Zentren und der Nahversorgung.
In NRW besteht breiter Konsens, großflächigen Einzelhandel zu steuern, das "zentrenschädliche Bauen auf der grünen Wiese" zu verhindern und eine geordnete und nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen - auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung.
Das Kabinett hat am 17.04.2012 den Entwurf eines sachlichen Teilplans zum großflächigen Einzelhandel gebilligt und entschieden, dass zu diesem Planentwurf ab Juni diesen Jahres ein breites Beteiligungsverfahren durchgeführt wird. In einer viermonatigen Beteiligungsfrist wird dabei allen Kommunen, ca. 200 weiteren Beteiligten und der allgemeinen Öffentlichkeit Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden. (Landesplanung für Nordrhein-Westfalen, 07.05.2012)
Es folgt den Regelungen des LEPro (Landesentwicklungsprogramm) in § 24 Abs. 3 LEPro und in § 24a LEPro, die beide nach Auffassung der Gerichte nicht den Anforderungen an verbindliche Ziele der Raumordnung entsprachen. Das LEPro und damit auch die landesplanerische Regelung zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels sind am 31.12.2011 ausgelaufen.

Neuregelungen

Der Entwurf des Landesentwicklungsplans - Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel -, der am 17. April 2012 von der Landesregierung verabschiedet wurde, beinhaltet bedeutsame Neuregelungen für den großflächigen Einzelhandel. Diese betreffen insbesondere die Zulassung von "Nahversorgern" außerhalb zentraler Versorgungsbereiche, die Beschränkung von Randsortimenten für Betriebe mit nicht zentrenrelevantem Kernsortiment, die Überplanung von Bestandsimmobilien sowie die Behandlung schädlicher Agglomerationen nicht großflächiger Einzelhandelsbetriebe.
Er richtet sich gegen das "zentrenschädliche Bauen auf der grünen Wiese" und soll Projekte wie beispielsweise den Ikea-Homepark in Wuppertal oder das FOC in Werl zumindest beschränken können. Ob dies mit Hilfe des Landesentwicklungsplanes gelingen wird, werden die zu erwartenden Gerichtsurteile in Zukunft zeigen.

Wäre die Sensibilisierung für die drohende Zerstörung der Nahversorgung durch großflächigen Einzelhandel bis in die Kommunen vorgedrungen, brauchte es keine Bürgerinitiativen zu deren Schutz zu geben. Leider ist dies nicht der Fall. Dies zeigt beispielsweise die Bürgerinitiative leben wuppertal-nord e.V.

Weiterführende Materialien zum Landesentwicklungsplan:

Dienstag, 12. Juni 2012

Was gehört in Herbede zum Zentrum?

Das gewachsene Zentrum Herbedes ist in der Luftnahme (s.u.) auf der rechten Seite zu erkennen, am äußeren Rand ist ein Teil der Meesmannstraße sichtbar. Die Diagonale mit dem erkennbaren Rundbogen (Omega-Brücke) ist die Wittener Straße.
Zwischen der Wittener Straße und dem Fabrikgebäude (oben links) liegen das Gerberviertel und das ehemalige Rathaus (jetzt Ärztezentrum), die beide historisch zu Herbede-Ost gehören.

Fotograf: © Hubert Harst
Zum Vergrößern bitte Bild anklicken

  • Die sehr stark befahrene Wittener Straße ist unbestritten eine Barriere zwischen dem Herbeder Zentrum und Herbede-Ost: Sie lässt sich nicht zu einer Fußgängerzone umbauen.
  • Die Wittener Straße muss mit einem größeren Verkehrsaufkommen rechnen, wenn im Gerberviertel zusätzlich zum Ärztezentrum ein großflächiger Lebensmitteleinzelhandelsbetrieb gebaut werden sollte. 
  • Die geplanten Kreisverkehre könnten den Verkehrsfluss verbessern, wenn er nicht durch querende Fußgänger oder gar Ampelanlagen (!) unterbrochen wird. Für die Kreisverkehre wurden Steuermittel in Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro veranschlagt. 
  • Die Meesmannstraß wurde mit Steuermitteln zu einer verkehrsberuhigten Zone umgebaut, die Wittener Straße lässt sich nicht umbauen. Eine Verkehrsberuhigung der Wittener Straße ist ausgeschlossen. Damit widerspricht der Ansiedlungsplan modernen Zentrumskonzeptionen - ein Zusammenwachsen beider Teile zu einem neuen Zentrum gilt  bei Fachleuten als ausgeschlossen.
  • Es gibt genügend Leerstände und Flächen im gewachsenen Zentrum, so dass ein Ausweichen des Einzelhandels auf den Bereich jenseits der Wittener Straße nicht erforderlich ist.
Diese Barriere wurde bisher von keinem Gutachten bestritten. Die Hoffnung, das Zentrum werde von zusätzlichen Kunden im Gerberviertel profitieren, ist durch keine Untersuchung belegt. Eine Auswirkungsanalyse, die eigentlich selbstverständlich sein sollte, gibt es nicht. Fachleute, und selbst die CDU und Bündnis 90/Die Grünen, gehen von einem Ladensterben in der Meesmannstraße aus.

    Sonntag, 10. Juni 2012

    Keine Mehrheit für Bürgerbegehren in Sicht

    Nach dem gegenwärtigen Stand der Auszählung wird die notwendige Zahl der Unterschriften für einen Bürgerentscheid gegen die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmitteleinzelhandelsgeschäftes im Gerberviertel nicht zu erreichen sein.
    Heiner Knährich, Vorsitzender des Heimatvereins Herbede und einer der Mitinitiatoren des Bürgerbegehrens, sagte gegenüber der WAZ: „Wir geben aber nicht auf, denn selbst, wenn wir die nötige Menge nicht erreichen, wollen wir doch mit einer möglichst hohen Zahl von Unterschriften aufzeigen, dass nicht alle Bürger für diesen Frischemarkt stimmen." (in: WAZ, 08.06.2012)
    Genau dies war und ist der Sinn des Bürgerbegehrens: Die Bürger sollen selbst darüber abstimmen können, was ihnen wichtiger ist, bequemeres Einkaufen in einem Lebensmittelsupermarkt außerhalb des gewachsenen Zentrums oder der Erhalt des Herbeder Zentrums. Beides zusammen geht nach Aussagen von Fachleuten nicht.    

    Freitag, 8. Juni 2012

    Städteplanung in Witten: Mit zweierlei Maß?

    Es gibt einen Zusammenschluss von 24 Städten in der Region östliches Ruhrgebiet, die zum Schutz der Zentren eine gemeinsame Erklärung unterschrieben haben - Witten war nicht dabei. In der „Hammer Erklärung“ vom 28.11.2012 heißt es:
    "Der Handel gehört neben Kultur und Bildung, Begegnung und Gastronomie, Arbeiten und Wohnen zum städtischen Leben. Er bestimmt in seinen vielfältigen Facetten in hohem Maße die Lebendigkeit und Attraktivität der urbanen Zentren. Die Vitalität und Qualität unserer Innenstädte ist in diesem Sinne die Grundvoraussetzung für eine zukunftsfähige, offene und integrative Stadtgesellschaft."
    Erst im Februar 2012 ist Witten der "Hammer Erklärung" beigetreten.

    Der Rat stimmte dem von der Verwaltung vorgelegten Entwurf einer Resolution zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels in NRW (Anlage 1) zu.
    In der Resolution heißt es:
    "Mit größter Besorgnis verfolgt die Stadt Witten die Pläne für die Errichtung eines Einrichtungshauses mit Fachmärkten in einer Entfernung von ca. 15 Autominuten zum zentralen Versorgungsbereich Witten-Mitte sowie zweier Outlet-Center im Umfeld des Stadtgebietes. Die unmittelbare Lage der Standorte an den Autobahnen ermöglicht eine schnelle und direkte Erreichbarkeit für potentielle Kunden auch aus Witten. Die günstige Verkehrsanbindung lässt damit erhebliche negative Auswirkungen durch Umsatzeinbußen in den Innenstädten nahezu aller Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreises erwarten. Der hohe Umsatzanteil zentrenrelevanter Sortimente der projektierten Vorhaben stellt eine Konkurrenz für die zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Witten dar."
    Diese Stellungnahme ist sehr bemerkenswert, weil der Bürgerkreis mit gleichen  Argumenten stets die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmitteleinzelhandelsbetriebes außerhalb des gewachsenen Zentrums in Herbede abgelehnt hat. Was für Witten die Outlet-Center bedeuten, bedeutet für den Stadtteil Herbede nach Ansicht vieler Experten der geplante Supermarkt im Gerberviertel.
    In Bezug auf Herbede haben die großen Fraktionen gemeinsam im Rat am 27.04.2012 jedoch ganz anders entschieden, obwohl den Fraktionen der großen Parteien bewusst ist, dass Herbede mit Lebensmitteln gut versorgt ist, aber durch die Verlagerung des Supermarktes der Einzelhandel im Zentrum Herbedes kaum eine Überlebenschance haben wird. CDU Witten:
    "Die Einzelhandelslagen entlang der Meessmannstraße haben gegenüber einem integrierten, großflächigen Einzelhandel zwangsläufige und unverschuldete Standortnachteile. Der mittelständische Einzelhandel in der Meesmannstraße wird nur überleben, wenn im Gerberviertel nicht die gleichen Sortimente angeboten werden." (siehe: "CDU sucht Lösungsweg über Sortimentsliste - Augenwischerei?")

    Die Ministerpräsidentin dankt jedenfalls der Bürgermeisterin "für das Engagement um lebendige und vielfältigen Innenstädte".

    Siehe auch:
    >>> Neuer Masterplan Einzelhandel für Witten
    >>> Einzelhandel: Einmischung erwünscht?

    Montag, 21. Mai 2012

    Arbeitskreis Zentrumsentwicklung nennt Konsequenzen einer falschen Ansiedlungspolitik

    Wenn durch Neuansiedlungen von großflächigem Einzelhandel außerhalb von Zentren eine Verlagerung der Kundenströme vollzogen und damit in vereinzelten Stadtteilen die Kaufkraft abgezogen wird, setzt eine verheerende städtebauliche Entwicklung ein. Dies ist die bittere Erfahrung aus vielen Städten und Stadtteilen - und auch Herbede wird nicht davor verschont bleiben, wenn die Ansiedlungspläne der Verwaltung Realität werden.
    Der Arbeitskreis Zentrumsentwicklung zeigt die Gefahr in einem Leserbrief an die örtlichen Zeitungen auf. Der Bürgerkreis teilt diese Auffassung.
    >>> Klein-Las Vegas bald auch in der Meesmannstraße?

    Fotograf: Berthold Bronisz  / pixelio.de

    Samstag, 12. Mai 2012

    Kommunalpolitiker und Bürgermeister verschärfen das Problem der Innenstädte

    Nicht zuletzt seien es die Kommunalpolitiker vor Ort mit ihrem jeweiligen Bürgermeister an der Spitze, die das Problem des Einzelhandelssterbens noch verschärften, sagte die bayerische Wirtschafts-Staatssekretärin MdL Katja Hessel (FDP). Die Online-Zeitung nordbayern.de berichtet:
    "Oft komme es vor, dass ein Stadtoberhaupt sich über alle Maßen freue, einen Supermarkt in seiner Gemeinde angesiedelt zu haben. Und ein paar Jahre später beklage er sich fürchterlich über das Sterben der kleinen Geschäfte in seiner Innenstadt." (Sorge um die Infrastruktur der Region, www.nordbayern.de, 12.05.2012)
    Die Vizepräsidentin der IHK Nürnberg hatte das Thema angesprochen:  Der klassische Einzelhandel verliere "massiv an Substanz". Die Frage dränge sich auf, was angesichts des weiter voranschreitenden Ladensterbens aus den Orts- und Stadtkernen werde.

    Hier wie dort spielen nicht nur die Kommunalpolitiker, sondern auch das allgemeine Konsumverhalten eine große Rolle. Allerdings ist es müßig, im Zusammenhang mit dem Sterben im Einzelhandel „verstärkt an die Leute und ihre Denke zu appellieren“, wie es der bayerische FDP-Kreisvorsitzende forderte, wenn Politik und Verwaltung mit schlechtem Beispiel voran gehen.

    Mittwoch, 9. Mai 2012

    Post- und Bahnagentur in Herbede

    "Post und Bahn können nicht nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet werden, sie haben auch eine soziale Aufgabe", sagen Kunden. Aber eine Agentur muss sich wirtschaftlich betreiben lassen.
    Herbede hat, was viele Stadtteile nicht mehr haben: eine Post- und eine Bahnagentur. In vielen Orten, wie beispielsweise in Titisee, Hochschwarzwald, erklären Bürgermeister Post- und Bahnagentur zur Chefsache und setzen alle Hebel in Bewegung, um sie am Ort zu halten.
    >>> Hochschwarzwald. Servicewüste Titisee – Kurort ohne Post- und Bahnagentur, Badische Zeitung, 10.01.2012

    Sonntag, 29. April 2012

    Wie kann Bürgerbeteiligung gestärkt werden?

    Pardon, wir haben uns den Titel von den Grünen entliehen. Nicht von den Wittener Grünen, denn die dürften sich nach ihrem Fehlverhalten bei der Frage der Ansiedlung eines großflächigen Lebensmitteleinzelhandels in Herbede die Glaubwürdigkeit beim Thema Bürgerbeteiligung ein für allemal verspielt haben, sondern bei den NRW-Grünen.

    Im Aufruf zu einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen heißt es :
    Es ist "wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mit zu nehmen und ihnen Mitwirkungsmöglichkeiten zu bieten. Einmischen ausdrücklich erwünscht! Wir wollen fragen, wie Bürgerbeteiligung gestärkt werden kann: Wie können Menschen Politik mit beeinflussen? Wie machen wir aus Betroffenen Beteiligte? Warum ist Beteiligung überhaupt wichtig für eine demokratische Gesellschaft, und wie wollen wir unsere Demokratie insgesamt stärken?"
    Hätten sich die Grünen in Witten nur eine dieser Fragen der Grünen in NRW gestellt, hätten sie niemals dem Beschlussvorschlag der SPD im Rat zustimmen können. Die Wittener Grünen haben durch ihr Verhalten gegenüber den Herbeder Bürgern in den letzten Jahren gezeigt, dass sie den Bürgern, die an der Politik beteiligt werden wollen und dafür hohe Vorleistungen erbringen, wie der Bürgerkreis Herbede dies getan hat, zutiefst misstrauen. Hinzu kommt, dass die Grünen in Witten erschreckend uninformiert sind und sachlich nicht korrekt argumentieren.
    • Die Grünen stellten einen Änderungsantrag, dass im geplanten Gerberviertel-Supermarkt "nachhaltig ein Shop-in-Shop-Konzept mit separaten Fachgeschäften ausgeschlossen wird." Es ist rechtlich nicht möglich, einem Vollsortimenter im Gerberviertel vorzuschreiben, ob er dort Artikel verkauft, die üblicherweise zu seinem Sortiment gehören, oder nicht! Sie wurden darüber von der Verwaltung belehrt - und stimmten dennoch dem Beschlussvorschlag der SPD zu! (Änderungsantrag zum SPD-Antrag vom 12.01.2012, 13.03.2012)
    • Die Vorsitzende der Grünen, Birgit Legel-Wood, sieht in der Ansiedlung eines Vollsortimenters im Gerberviertel eher eine Verbesserung der Nahversorgung, "so dass die Leute nicht mehr so weit fahren müssten und die Umwelt schonten".  ("Rat stellt Weichen für Vollsortimenter", DerWesten, 28.03.2012)
    Der Vollsortimenter in der Meesmannstraße ist groß genug, um im Nahversorgungsbereich die Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Daneben gibt es im Zentrum auch noch Netto und Aldi. Für die fast eben so vielen Einwohner im Ortsteil Vormholz wird durch einen größeren Lebensmittelsupermarkt in Herbede Ort die Chance die Möglichkeit einer eigenen Nahversorgung zunichte gemacht, mit dem Ergebnis, dass die Vormholzer zukünftig weit fahren müssen und die Umwelt daher nicht schonen.

    Die Grünen in Witten hätten die Gelegenheit gehabt, zu zeigen, dass sie mit den Themen Bürgerbeteiligung und Umweltschutz zu Recht mit der Tradition der Grünen in Verbindung gebracht werden. Statt dessen hoffen sie, vom Ruhm vergangener Zeiten zu profitieren und sich weiter auf Lorbeeren auszuruhen, die sie selbst niemals verdient haben.

    Freitag, 20. April 2012

    Arbeitsgruppe zum Ortskern: Bürgerbeteiligung für den Papierkorb!

    Das Protokoll dieses Workshops ist interessant, weil es Einblicke in das Demokratieverständnis und die Wertschätzung der Stadt bezüglich Bürgerbeteiligung gibt. Und es ist noch immer aktuell.
    »Grundlagen der Rahmenplanung« für den ehemaligen Güterbahnhof Witten-Herbede und seine Umgebung.

    Ziel des Workshops waren Leitziele für die Rahmenplanung. Insbesondere wurde gefragt, welche Nutzung des alten Güterbahnhofes, des Schulgeländes und des Rathausgeländes die meisten Potentiale bietet. Der Workshsop startete am Samstag den 08.01.05 um 9.00 und endete um 17.00 Uhr. Die rund 66 Teilnehmenden wurden nach dem Referat der neuesten Erkenntnisse in 5 Gruppen aufgeteilt: 

    Naherholung Naturerleben, Kulturerbe, Tourismus
    Erschließung Fuß-/Radwege, ÖPNV, PKW-/LKW-Verkehr, Parken
    Ortskern Nahversorgung, Einzelhandel
    Gerberviertel Wohnen, Dienstleistung, Kultur, Gewerbe, Einzelhandel?
    Ehemaliger Güterbahnhof Zukünftige Nutzung und Übergangsnutzung
    Die Arbeitsgruppen sollten aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Themenstellung Nutzungsvorschläge entwickeln und die Anbieter- wie die Nachfragerseite berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden am Nachmittag im Plenum gesichtet, diskutiert und zusammengefaßt.
    Um 17.30 Uhr schloss ein Pressegespäch an.

    Arbeitsgruppe zum Ortskern:

    "Die Arbeitsgruppe sieht im Einzelhandel eine wichtige Funktion und will diesen im Ortskern konzentriert sehen. Das Plenum war sich einig darin, keinen zentumsgefährdenden Einzelhandel auf dem ehemaligen Güterbahnhof oder dem Gelände der Gerberschule zuzulassen.
    Wichtig ist der eigenständige Dialog über die Ortskernentwicklung gemeinsam mit der Einzelhändlerschaft und parallel zur Rahmenplanung."

    Arbeitsgruppe zum Gerberviertel:

    "Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich insbesondere mit der Fläche rund um das alte Schulgebäude. Sie stellte fest, dass neben der Schule nur wenig erhaltenswerte Bausubstanz (braun gefärbt) existiert. Einzig ein Wohngebäude an der Gerberstraße müsse bei der Neuplanung berücksichtig werden. Wären dessen Eigentümer verhandlungsbereit, so könne ein neuer Gebäudekomplex für Wohnen und Dienstleistungen entstehen, die Schule von sozio-kulturellen Einrichtungen genutzt werden.

    Resumee des Workshops:

    "Nach vormaligen Auseinandersetzungen ist ein Klima des Vertrauens wieder hergestellt. Die Zusammenarbeit im Workshop war kooperativ, konstruktiv und die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen aller Beteiligten."

    Wie es weitergehen sollte:

    "Die Dokumentation der Ergebnisse wird in das Internet eingestellt. Herr Oedinger kündigte an, das die Rahmenplaner PASD und Davids | Terfrüchte & Partner mit dem Ergebnis dieses Workshops sofort weiter arbeiten werden. Der Auschuß für Stadtentwicklung und Umweltschutz wird demnächst über das Workshopergebnis informiert. Noch vor der Sommerpause wird ein Entwurf des Rahmenplanes vorliegen und diskutiert werden. Der Termin und die angemessene Form der Beteiligung der Bürger(innen) wird noch besprochen."

    Wie es danach weiterging?

    Es ging nicht weiter, das Protokoll wurde von der Internetseite der Stadt schnell wieder entfernt. Das traurige Ergebnis aller Bemühungen ist der von den Fraktionen der SPD, CDU, Grünen und WBG gefasste Ratsbeschluss vom 27.03.2012 - und ein erneutes Bürgerbegehren.

    Das komplette Protokoll können sie bei uns als pdf-file (5 Seiten) downloaden:
    »Grundlagen der Rahmenplanung« für den ehemaligen Güterbahnhof Witten-Herbede und seine Umgebung
    Dokumentation des Workshops am 8. Jan. 2005


    Freitag, 6. April 2012

    Edeka-Osterei?

    Gastbeitrag von Karl-Heinz Heinemann

    Kein Osterei, sondern ein Ostergruß von EDEKA, pompös und aufwändig. Ein achtseitiger Hochglanzdruck liegt heute in den Herbeder Briefkästen. Zum Herz erweichen.
    Thema: "Frischemarkt der Generationen. Aus erster Hand: Alle Informationen über den geplanten EDEKA Markt in Herbede".
    Das kommt mir schon vor, wie ein „Schrei in der Not“!
    Ist denn die Angst vor dem geplanten Bürgerbegehren wirklich so groß, dass mit allen Mitteln dagegen gearbeitet wird?

    Donnerstag, 22. März 2012

    Schreiben an die CDU Witten

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    Schreiben an den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Arnulf Rybicki

    Sehr geehrter Herr Rybicki,

    in der WAZ-Ausgabe vom 21.03.2012 werden Sie mit folgenden Worten zitiert:

    "Jetzt haben wir aber von allen Händlern Schreiben bekommen, die fordern, das Moratorium aufzuheben. Wir werden uns dem Wunsch derjenigen, die dort ihre Geschäfte betreiben, anschließen."

    Die Behauptung, dass Sie von allen Händlern dazu aufgefordert werden, das Moratorium aufzuheben, ist nachweislich unwahr und verschweigt die Wahrheit:

    Samstag, 25. Februar 2012

    Wochenmarkt durch großen Vollsortimenter im Gerberviertel gefährdet

    Wochenmärkte sind durch ihre breite Warenpalette und Produktfrische unverzichtbares Angebot von Innenstädten und Stadtteilzentren. Unterstützt und weiterentwickelt können sie unsere “Ortsmitten“ erheblich stärken. Diese Erkenntnis haben mittlerweile viele Städte und Ministerien wieder entdeckt. Durch das vielschichtige Angebot und durch die Qualitätsmerkmale tragen Wochenmärkte zur Zentrenförderung und mit den Produkten in vielen Fällen zur Nachhaltigkeit bei und stärken die sozialen Kontakte im Stadtteil.
    Wie steht es um den Herbeder Wochenmarkt? Welche Entwicklungen sind festzustellen? Wie sieht seine Zukunft aus?
    Wenn der Markt bedroht wird, hagelt es in Herbede Proteste. Dies hatte die Wittener Verwaltung zuletzt im Oktober erlebt (siehe unseren Beitrag: "Der Herbeder Wochenmarkt bleibt - mit allen Ständen?")

    Interview


    Mittwoch, 22. Februar 2012

    Bürgerbegehren für den Erhalt des Zentrums!

    Georg Klee, Ratsherr, Kassierer und Schriftführer des SPD-Ortsvereins Herbede: „Wir sehen einem Bürgerbegehren gelassen entgegen.“ (DerWesten, 19.02.2012)
    Warum auch nicht? Das Ratsmitglied Klee hat durch seine stadtplanerische Fehlentscheidung ja auch nicht seine Existenz zu verlieren. Warum sollte er sich Sorgen wegen der möglichen negativen Folgen einer Lebensmittelsupermarkt-Ansiedlung im Gerberviertel machen? Die ca. 200 Arbeitsplätze, die dadurch im Zentrum verloren gehen könnten, müssen ihn ja nicht kümmern. Würde er auch so entscheiden, wenn er für die Folgen persönlich haftbar gemacht werden könnte?


    Sonntag, 5. Februar 2012

    Der Sch(p)atz in der Hand..

    Gastbeitrag

    Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,

    Herbede wird zu dem werden, was wir verdient haben. Was ein Schatz sein sollte vergammelt zusehends, weil zu viele (offenbar abgestumpft) nur zusehen, dabei ignorieren, dass jeder, auch sie selbst, ein Teil des großen Ganzen sind.
    Und das auf vielen Ebenen. Angefangen beim Umgang miteinander (im Verkehr, z. B. an Zebrastreifen, in Spielstraßen, zugeparkte Bürgersteige, über Hunde, die jeden Tag den gleichen Hausbesitzern ans Bein.. und vor den Koffer.. dürfen) über Kommunikations- und Diskussionskultur, bis hin zur Planung und Gestaltung der Zukunft.

    Mittwoch, 19. Oktober 2011

    Herbede und das Gerberviertel - International

    Foto: Tina Kaiser, WELT Online
    "Der Kampf der Kleinstadt gegen den Supermarkt", lautet die Überschrift eines Artikels in WeltOnline, vom 16.10.2011

    Damit ist nicht das über 1150 Jahre alte Herbede, bis 1975 selbständig, heute Stadtteil von Witten, gemeint, es geht nicht einmal um eine deutsche Kleinstadt, sondern um das mittelalterliche Städtchen Hadleigh, anderthalb Autostunden nordöstlich von London. In dieser weitgehend unter Denkmalschutz stehenden Gemeinde war ein Riesensupermarkt geplant: 1999 kaufte Tesco die als Gewerbegebiet ausgewiesene Brachfläche und legte Pläne für einen gigantischen Konsumtempel vor. "Uns war sofort klar: Das wäre der Tod für unsere Dorfgemeinschaft" - und der Ort machte mobil.

    Samstag, 8. Oktober 2011

    Zeitungsumfrage bestätigt ebenfalls das Ergebnis der Studie von Stadt+Handel

    Zum Thema „neuer Lebensmittelmarkt in Herbede“ hatte der LokalKompass eine Online-Umfrage auf seiner Internetseite angeboten. Knapp 60 Lokalkompass-Besucher haben die Frage beantwortet: Braucht Herbede einen weiteren Lebensmittelhandel im Gerberviertel? 59 Prozent haben angeklickt: „Nein, das Anbebot ist ausreichend, ein neuer Lebensmittler würde der Meesmannstraße nicht guttun.“ Dieses Ergebnis deckt sich im Wesentlichen mit der wissenschaftlich fundierten Umfrage der Dortmunder Marktforscher von „Stadt + Handel, Beckmann und Föhrer.“
    Selbstverständlich wird sich der Einzelhandel nicht darauf ausruhen können. Eine Modernisierung ist "aus Nachfragesicht grundsätzlich wünschenswert", heißt es in der Expertise.
    Die Gewerbetreibenden, Immobilieneigentümer und Kunden haben in Herbede die seltene Chance, selbst festzulegen, in welche Richtung sie modernisieren wollen. Dazu ist eine (Auftakt-)Veranstaltung geplant, über die wir rechtzeitig informieren werden.

    Mittwoch, 28. September 2011

    Mehrheit der Herbeder will keinen weiteren Lebensmittelhändler haben

    Auch die Nutzer der Internetplattform Lokalkompass haben es bestätigt: Die Behauptung, die Herbeder stimmten mit den Füßen ab und kauften in den Nachbarorten ein, ist falsch.