Wer sich in seinem Leben nie zuvor mit gesellschaftlichen Aufgaben befasst hat, wird den Aufwand bürgerschaftlichen Aufwands nicht einschätzen können und möglicherweise gegen Spielregeln verstoßen, so dass gemeinschaftliche Projekte auch unbeabsichtigt gefährdet werden können. Dies gilt z.B. für die Einrichtung von kostenlosen Parkmöglichkeiten für Herbeder Geschäftsleute und Bürger auf einem privaten Gelände an der Rautertstraße durch den Bürgerkreis. Dass aber ausgerechnet Ratsmitglieder der beiden großen Parteien aus persönlichen Gründen gemeinsam das Projekt “Parkplatz” zu Fall bringen, statt an der Entwicklung des Projekts mitzuarbeiten und bürgerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken, ist mehr als peinlich für die Ratsmitglieder. Eigennutz geht eben doch vor Gemeinnutz.
07.05.2008 18:52
Wie kam das Zentrum Herbedes zu einem kostenlosen Parkplatz für insgesamt 40 Fahrzeuge?
Der Bürgerkreis hatte im Juni 2007 den Platz an der Rautertstr. neben Plus von dem Eigentümer angepachtet, um die Parkprobleme in Herbede zu mildern.Die Stadtverwaltung ist bis heute auf die Wünsche der Herbeder nicht eingegangen, die Parkraumbewirtschaftung zurückzunehmen, so dass der Bürgerkreis sich entschloss, für die Mitarbeiter der Geschäfte in der Meesmannstr. eine Dauerparkmöglichkeit und für die Herbeder einen kostenlosen Parkplatz zu schaffen.
Damit die Pacht finanziert werden konnte, wurden die Dauerparkplätze für ein kleines Entgelt (20,00 €/Monat) vermietet, der Bürgerkreis übernahm die Versicherung und Kosten für die (widerruflich erteilte) Baugenehmigung. So konnten 20 Parkplätze vermietet werden, während ca. 40 Plätze den Herbedern kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Um die beiden Plätze auch optisch zu trennen, erfolgte die Zufahrt für den vermieteten Teil durch die Hedwig-Kracht-Straße, während der freie Teil von der Rautertstraße angefahren wurde.
Da der Bürgerkreis eine einfache Lösung erreichen wollte, wurde eine einfache Kette vor den vermieteten Teil gehängt mit der Bitte an die Mieter, diese jeweils wieder hinzuhängen, gleichzeitig wurde der Platz als reservierter Parkplatz am Eingang gekennzeichnet.
Leider zeigte sich, dass sowohl die Kette nur unzureichend aufgehängt wurde und vermehrt Fremdparker diesen Platz nutzten.
Dies führte zu Anrufen von Anliegern der Hedwig-Kracht-Str. bei der Stadtverwaltung, die sich darüber beschwerten, dass zunehmend ein stärkerer Verkehr durch diese Straße erfolgte, die Fahrzeuge zu schnell führen und die dort spielenden Kinder sowie Schulkinder gefährdet würden. (Hinweis: die Hedwig-Kracht-Str. ist eine normale Straße, die ohne Einschränkungen befahren werden kann, bisher aber nur von den Anliegern benutzt wurde.)
Auf den vermieteten Teil passen maximal 20 Fahrzeuge, so dass nach der Auffassung des Bürgerkreises, selbst wenn einige Falschparker den Platz benutzten, kein großer Verkehr auf diesem kurzen Straßenstück entstehen kann.
Appelle des Bürgerkreises an die Mieter, die Kette vorzuhängen, sowie gelegentliche Kontrollen des Dorfmeisters brachten keine durchgreifende Abhilfe. Auch die Überlegung, die Zufahrt über das Gelände von Plus bzw. durch den freien Teil des Parkplatzes zu verlegen, wurden nach Prüfung als nicht realisierbar verworfen.
Die Anwohner, allen voran die beiden dort wohnenden Ratsmitglieder, verlangten die Schließung der Zufahrt über die Hedwig-Kracht-Str., weitere Gesprächsangebote seitens des Bürgerkreises wurden abgelehnt, so dass die Bauverwaltung sich gezwungen sah, am 04.03.2008 die Nutzung des Platzes als Parkplatz mit der Zufahrt über die Hedwig-Kracht-Str. zum 30.4.2008 zu widerrufen.
Damit konnte auch der bisher freie Parkplatz nicht mehr gehalten werden, es fehlte die Gegenfinanzierung für die Pacht, so dass der Bürgerkreis den Pachtvertrag sowie die Vermietung der Parkplätze zum 30.4.2008 kündigen musste.
So scheiterte der Versuch, die Attraktivität des Stadtteils und die Einkaufsmöglichkeiten durch Schaffung zusätzlichen Parkraums im Zentrum Herbedes zu verbessern, an den Autofahrern, die sich über die Reservierung von Parkplätzen, die andere bezahlt haben, hinwegsetzten. Und er scheiterte vor allem an dem Wunsch einiger weniger, die ihre bisherige Ruhe vor dem Straßenverkehr nicht eingeschränkt haben wollten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen