»Grundlagen der Rahmenplanung« für den ehemaligen Güterbahnhof Witten-Herbede und seine Umgebung.
Ziel des Workshops waren Leitziele für die Rahmenplanung. Insbesondere wurde gefragt, welche Nutzung des alten Güterbahnhofes, des Schulgeländes und des Rathausgeländes die meisten Potentiale bietet. Der Workshsop startete am Samstag den 08.01.05 um 9.00 und endete um 17.00 Uhr. Die rund 66 Teilnehmenden wurden nach dem Referat der neuesten Erkenntnisse in 5 Gruppen aufgeteilt:
Naherholung Naturerleben, Kulturerbe, Tourismus
Erschließung Fuß-/Radwege, ÖPNV, PKW-/LKW-Verkehr, Parken
Ortskern Nahversorgung, Einzelhandel
Gerberviertel Wohnen, Dienstleistung, Kultur, Gewerbe, Einzelhandel?
Ehemaliger Güterbahnhof Zukünftige Nutzung und Übergangsnutzung
Die Arbeitsgruppen sollten aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Themenstellung Nutzungsvorschläge entwickeln und die Anbieter- wie die Nachfragerseite berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden am Nachmittag im Plenum gesichtet, diskutiert und zusammengefaßt.
Um 17.30 Uhr schloss ein Pressegespäch an.
Arbeitsgruppe zum Ortskern:
"Die Arbeitsgruppe sieht im Einzelhandel eine wichtige Funktion und will diesen im Ortskern konzentriert sehen. Das Plenum war sich einig darin, keinen zentumsgefährdenden Einzelhandel auf dem ehemaligen Güterbahnhof oder dem Gelände der Gerberschule zuzulassen.Wichtig ist der eigenständige Dialog über die Ortskernentwicklung gemeinsam mit der Einzelhändlerschaft und parallel zur Rahmenplanung."
Arbeitsgruppe zum Gerberviertel:
"Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich insbesondere mit der Fläche rund um das alte Schulgebäude. Sie stellte fest, dass neben der Schule nur wenig erhaltenswerte Bausubstanz (braun gefärbt) existiert. Einzig ein Wohngebäude an der Gerberstraße müsse bei der Neuplanung berücksichtig werden. Wären dessen Eigentümer verhandlungsbereit, so könne ein neuer Gebäudekomplex für Wohnen und Dienstleistungen entstehen, die Schule von sozio-kulturellen Einrichtungen genutzt werden.Resumee des Workshops:
"Nach vormaligen Auseinandersetzungen ist ein Klima des Vertrauens wieder hergestellt. Die Zusammenarbeit im Workshop war kooperativ, konstruktiv und die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen aller Beteiligten."
Wie es weitergehen sollte:
"Die Dokumentation der Ergebnisse wird in das Internet eingestellt. Herr Oedinger kündigte an, das die Rahmenplaner PASD und Davids | Terfrüchte & Partner mit dem Ergebnis dieses Workshops sofort weiter arbeiten werden. Der Auschuß für Stadtentwicklung und Umweltschutz wird demnächst über das Workshopergebnis informiert. Noch vor der Sommerpause wird ein Entwurf des Rahmenplanes vorliegen und diskutiert werden. Der Termin und die angemessene Form der Beteiligung der Bürger(innen) wird noch besprochen."Wie es danach weiterging?
Es ging nicht weiter, das Protokoll wurde von der Internetseite der Stadt schnell wieder entfernt. Das traurige Ergebnis aller Bemühungen ist der von den Fraktionen der SPD, CDU, Grünen und WBG gefasste Ratsbeschluss vom 27.03.2012 - und ein erneutes Bürgerbegehren.Das komplette Protokoll können sie bei uns als pdf-file (5 Seiten) downloaden:
»Grundlagen der Rahmenplanung« für den ehemaligen Güterbahnhof Witten-Herbede und seine Umgebung
Dokumentation des Workshops am 8. Jan. 2005
1 Kommentar:
Diese Sätze muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Die Arbeitsgruppe sieht im Einzelhandel eine wichtige Funktion und will diesen im Ortskern konzentriert sehen. (...) Wären dessen Eigentümer verhandlungsbereit, so könne ein neuer Gebäudekomplex für Wohnen und Dienstleistungen entstehen, die Schule von sozio-kulturellen Einrichtungen genutzt werden." 7 Jahre alt, aber so aktuell wie eh und je. Aber das Dokument zeigt auch, dass der Rat und die großen Parteien schon damals absolut resistent gegen gute sowie sozial verträgliche Ideen und generell gegen die Bürgermeinung waren. Und heute wird auf die gleiche Art und Weise Politik betrieben: Volkes Stimme ignorieren und eigene Interessen gegen eine Bürgermehrheit durchdrücken. Prima, damit verstoßen Sie gegen Ihre ureigensten parteipolitischen Prinzipien (falls Ihnen das überhaupt etwas sagt), denn dieses Verhalten ist weder demokratisch, noch sozial, christlich und auch nicht ökologisch. Das schert Sie vermutlich auch nicht, aber welche "Argumente" können so überzeugend sein, daß man parteiübergreifend, geschlossen in einer absolutistisch anmutenden Basta-Politik einen ganzen Ortsteil beherrscht und diesen sehenden Auges in den Untergang treibt? Leider finden in einigen Wochen anstatt der Landtags- nicht Kommunatwahlen statt, denn dann würden Sie sich zwangsläufig an die Bürger, Ihre Wähler, erinnern! Aber auch in einem Jahr werden die Herbeder und all jene Ortsteilbewohner, denen Sie schon jetzt eine sündhaft teure Fehlplanung verpasst haben, Ihre Ignoranz und Arroganz nicht vergessen haben; dann werden Sie und Ihre willfährigen Mitläufer genug Zeit haben, über den Schaden, den Sie auch der politischen Kultur in Witten zugefügt haben, nachzudenken. Bis dahin gilt es, diesen Unsinn zu verhindern.
Eine Randbemerkung zum Schluß: Neu ist allerdings, dass man auch in den eigenen Reihen bisweilen auf die Kommunikation verzichtet: Der Westen, 18.04.2012 "CDU und SPD beraten ohne Bürgermeisterin über Sanierungsplan" (http://www.derwesten.de/staedte/witten/cdu-und-spd-beraten-ohne-buergermeisterin-ueber-sanierungsplan-id6561057.html) Vielleicht wollte man sich darauf verständigen, das Bürgermeisteramt wegzurationalisieren - das wäre ja mal ein gewinnbringender und zielführender Sanierungsvorschlag! Die Hoffnung stirbt zuletzt!
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