Das Ergebnis wurde in einer nicht öffentlichen Veranstaltung einem ausgewählten Fachpublikum vorstellt. Mit Genehmigung des Einzelhandelsverbandes veröffentlichen wir die Studie
"Überprüfung der einzelhandelsbezogenen Entwicklungszielsetzungen für den Standortbereich Witten-Herbede", 12. September 2011, pdf, ca. 12 MBDie Studie sollte helfen, zur Versachlichung der Diskussion beizutragen.
Das Gutachten kommt auf Grund einer absatzwirtschaftlichen Betrachtung, in Verbindung mit dem "außergewöhnlich starken Bindungsprozess an den Standort" und einer "völlig atypischen Stabilität der Fläche bzw. der Anzahl der Betriebe" (Ralf Beckmann, Stadt und Handel), zu dem Ergebnis: Es erscheint "insgesamt als wenig wahrscheinlich, dass dauerhaft weniger als drei Lebensmittelanbieter in Herbede tragfähig betrieben werden können."
Damit sind die Bedingungen des Moratoriums erfüllt, eine "Bevorratung" des Grundstücks im Gerberviertel zur Bebauung mit einem großflächigen Einzelhandelsbetrieb ist nicht länger sinnvoll.
Unter dem Punkt "Zusammenfassung und Ausblick" heißt es in der Studie:
"Insgesamt betrachtet stellt sich das Nebenzentrum Herbede als gegenwärtig stabiles Gefüge dar. Aufgrund der deutlichen Einkaufsorientierung aus dem Stadtteil auf das Zentrum, verbunden mit einer relativ hohen Einkaufshäufigkeit, ist von einer auch zukünftig guten Wettbewerbsposition des Nebenzentrums auszugehen. Die demnach im Zentrum verbleibende Kaufkraft im Lebensmittelbereich lässt für die Magnetbetriebe keinen unmittelbaren absatzwirtschaftlichen Handlungsbedarf erkennen, wenngleich eine Modernisierung aus Nachfragesicht grundsätzlich wünschenswert erscheint.
Über die Weiterentwicklung betrieblicher Auftritte stehen weitere Themenfelder im Blick, um das Zentrum Herbede zu stärken. So ist die Präsentation der Parkierungsanlagen stark verbesserungsbedürftig, einerseits optisch-gestalterisch wie im Bereich um den Aldi- und den Netto-Markt, andererseits hinsichtlich Beschilderung wie für die Zufahrt zur Garage des Edeka-Marktes. Auch der gesamte werbliche Auftritt des Zentrums bzw. der Magnetanbieter zur Wittener Straße ist als Handlungsfeld ebenso zu benennen. Und nicht zuletzt kommt einer attraktiven fußläufigen Anbindung des medizinischen Zentrums über die Wittener Straße eine wichtige Rolle zu, wenn die Patienten und Angestellten die Angebote im Zentrum stärker nutzen sollen. Mit betrieblichen wie städtebaulichen Modernisierungen einhergehende quantitative Erweiterungen von Verkaufsflächen sind zur langfristigen wettbewerblichen Stabilität des Angebotes grundsätzlich zu begrüßen. Dabei kommt mit Blick auf die bisher außerordentlich stabile Vielfalt der Anbieter zugleich der Stärkung einer räumlich kompakten Struktur mit kleinräumigen fußläufigen Verknüpfungen zwischen den Magnetbetrieben des Lebensmitteleinzelhandels bei guter sonstiger verkehrlicher Erreichbarkeit eine wesentliche Rolle zu."
Die Zustimmung zur Aufhebung des Moratoriums, die inzwischen von allen Beteiligten gewünscht wird, ist aus der Sicht des Bürgerkreises daran gekoppelt, dass der im Moratorium zum Ausdruck gebrachte Wille der Herbeder Bürger bezüglich der Stärkung des gewachsenen Stadtteilzentrums von der Verwaltung nicht länger in Frage gestellt und alle dafür notwendigen Aktivitäten von ihr initiiert bzw. aktiv unterstützt werden. Außerdem ist die Frage der zukünftigen Nutzung des Grundstücks im Gerberviertel und des aufstehenden Schulgebäudes unverzüglich in Angriff zu nehmen. Wir erinnern daran, dass sich an der Auffassung der Gewerbetreibenden und der Bürger bezüglich der Entwicklung des Stadtteils bzw. des Stadtteilzentrums bzw. des Gerberviertels seit dem Bürgerbegehren 2004 keine bedeutende inhaltliche Veränderung ergeben hat.
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