Mittwoch, 14. September 2011

Verrotten lassen und abwickeln: Gerberschule in Herbede

Verrotten lassen und abwickeln: Gerberschule in Herbede -
Nach bewährtem Muster findet gerade dies in Herbede statt. Obwohl das gewonnene Bürgerbegehren im Jahr 2004 den Erhalt der alten Volksschule in der Gerberstraße sicherte, wird nun mit einem Vorstoß der SPD-Herbede wieder gebohrt, um das Gesamtgelände Gerberschule in gute Euros verwandeln zu können, natürlich bei Abriss der Schule. Auf der Strecke bleiben Bürgerwille, Kultur, Heimat und Glaubwürdigkeit.



Zweimal schon sollte der entsprechende Antrag der SPD im ASU (Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt) verhandelt werden, beide Male wurde er vertagt, weil ein in Auftrag gegebenes Gutachten noch nicht verfügbar war. War die Endaussage des Gutachtens noch nicht SPD-konform?
Die damalige Schlagzeile der Zeitung zum gewonnenen Bürgerbegehren lautete: Gerberschule soll doch keinem Laden weichen (RN v. 10.2.04). Das war schließlich die große Sorge des Heimatvereins, denn wenn dort drüben ein Vollsortimenter entstehen würde, dann stirbt die Meesmannstraße. Damals wie heute. Sieben Jahre später startet die SPD trotz bestehenden Moratoriums die erste Attacke: Begehrlichkeiten auf das Bebauungsland Gerberviertel werden formuliert (marktwirtschaftliche Ausschreibung), schließlich hat das Medizinzentrum eine neue Situation geschaffen. Ja, das hat es in der Tat, und das war absehbar.
Die sieben vergangenen Jahre Leerstands hätten aber auch genutzt werden können, der so nutzlosen Schule von Seiten der Stadt eine neue Aufgabe zu geben: Kunst- und Kulturzentrum in Form eines Bürgerhauses für Herbede. Es wäre in Eigeninitiative viel entstanden - und im Schatten des Medizinzentrums betreutes Wohnen drum herum, das wäre ideal gewesen. Stattdessen: Verrotten lassen, aussitzen, abreißen, verkaufen. Ist doch tausendmal so gelaufen, warum nicht auch in Herbede.
Aber ganz deutlich: Ein neues Einkaufszentrum drüben ist der Tod für das Zentrum Meesmannstraße - und eine verramschte Schule dort ist ein Stück Verlust von Heimat und Identität von Herbede.

H. Knährich, Heimatverein Herbede

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