Donnerstag, 15. März 2012

Wohnbebauung im Gerberviertel stellt keine Bedrohung dar!

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Die Gerberschule liegt in Bildmitte
Fotograf: Hubert Harst
Rouven Beeck, Geschäftsbereichsleiter Industrie bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet, erklärt in einem Schreiben an die Bürgermeisterin, die "Belange der industriellen Anreiner müssen zwingend beachtet werden". Bei "drohender Wohnbebauung" sei die Industrie "konkret gefährdet".
Der Bürgerkreis Herbede hatte diese Frage von Fachleuten prüfen lassen und folgendes festgestellt:

  1. Wohnbebauung stellt keine „Drohung“ dar.
  2. Das Quartier nördlich der Wittener Straße ist geprägt durch Wohnbebauung (welche teilweise sehr nah an die bestehende gewerbliche, bzw. industrielle  Nutzung heranreicht); durch gewerbliche und industrielle Nutzungen, Einrichtungen für  gesundheitliche Zwecke (Ärztehaus), Gastronomie  etc.; nicht aber durch Einrichtungen des (großflächigen) Einzelhandels.
  3. Damit kann der Bereich einem Baugebiet der BauNVO (z. B. Allgem. Wohngebiet oder Mischgebiet) nicht zugeordnet werden und muss deswegen hinsichtlich der Art seiner Nutzung als diffus bezeichnet werden. 
  4. In solchen Baugebieten sind nur die Nutzungen zulässig, die bereits vorhanden sind. Eine Veränderung in ein Baugebietstypus mit einem höheren Schutzgrad und ist daher regelmäßig nicht möglich. Es gehört zu den pflichtgemäßen Obliegenheiten der Genehmigungsbehörde sicherzustellen, dass das gegenseitige Rücksichtnahmegebot gewahrt bleibt.
  5. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Industriebetriebe nicht unzulässig in der Betriebsausübung eingeschränkt werden, zumal eine Nutzung des städt. Grundstücks zu Wohnzwecken größere Abstände einhält als die bestehende Wohnbebauung.
  6. Die Sorgen der IHK sind daher unbegründet, es sei denn, sie unterstellt der Genehmigungsbehörde pflichtwidriges Verhalten.
Rouven Beeck hatte noch im Januar in einem mit Stefan Postert, Geschäftsbereichsleiter Handel, gemeinsam verfassten Schreiben an die Wittener Bürgermeisterin betont, dass die Entwicklung des Gerberviertels weder auf den gewachsenen Einzelhandelsbereich rund um die Meesmannstraße haben noch zu einer Gefährdung der anliegenden produzierenden Unternehmen führen dürfe.

In einem neuen Schreiben an die Bürgermeisterin verdeutlicht Beeck am 09.03.2012 "die Position der regionalen Wirtschaft". Er meint mit Wirtschaft allerdings nur die Industriebetriebe. Gilt der Einzelhandel in Herbede für die IHK als ausgelöscht? Sind die IHK-Beiträge zahlenden Kaufleute in der Meesmannstraße für die IHK nicht mehr existent?

Quellen:
Stellungnahme der IHK zur Wohnbebauung im Gerberviertel, 09.03.2012
IHK, Gerberviertel, Schreiben vom 26.01.2012

1 Kommentar:

Anonymous hat gesagt…

Stimmt es eigentlich, daß Herr Grütter den möglichen Markrt an der Gerberstraße gar nicht übernimmt und nach Hattingen abwandert. Ist es wahr, daß einige Bereiche in dem neuen Markt automatisiert werden und damit mehr als die Hälfte des Personals abgebaut wird, weil Kassen und Leergutrücknahme automatisiert werden??? Verdammt, das weiß die verantwortliche Politik doch. Verarschen die uns alle?? Allen ist klar, daß hier Zuwendungen geflossen sind, ... ES REICHT!!!!!!!!!!!