Dienstag, 20. September 2011

SPD will Vollsortimenter im Gerberviertel. Basta! Täuschen, Tricksen - alles erlaubt?

Das Ergebnis der SPD-Umfrage stand bereits im Februar 2011 fest:
  • SPD, 28. Februar 2011: „Die Herbeder Bürger sollen auch in Zukunft alles für den täglichen Bedarf vor Ort einkaufen können. Die Parkplatzsituation im Dorf ist bedenklich, die Einkaufsfahrten in anderen Stadtteile schaden den Kaufleuten in Herbede. Wir sollten schnellstmöglich einen geeigneten Standort für einen zeitgemäßen Supermarkt (Vollsortimenter) finden."
     
  • SPD, 16.September 2011: "Einer Umfrage der SPD-Ortsvereine Herbede und Vormholz zufolge stehen die Chancen für eine Erschließung des Gerberviertels besser, als es die Studie von „Stadt und Handel“ erwarten lässt."

Warum die Umfrage der SPD?

Das Ergebnis der SPD-Umfrage stand bereits im Februar 2011 fest, genau betrachtet schon vor 2003. Warum die Umfrage?

Das Vormholzer Ortsvereins-Vorstandsmitglied und SPD-Kreistagsabgeordnete, Dieter Müller, sagt, er hoffe, dass "die Ergebnisse der Umfrage zur Meinungsbildung zumindest der SPD-Ratsfraktion beitragen".
Deutlicher geht es kaum. Lassen sich die SPD-Ortsvereine zur Legitimierung von politischen Zielen der Fraktion benutzen? Durch ihre Fixierung auf das Gerberviertel verbindet die örtliche SPD ihren Namen schon jetzt mit der Lähmung des Stadtteils. Die Folgen der Standortverlagerung des Lebensmittelsupermarktes in der Meesmannstraße in das Gerberviertel und die Verödung des Zentrums wird dann untrennbar mit dem Namen der SPD verbunden sein!
Hatte die SPD-Ratsfraktion nicht acht Jahre lang Zeit zur Meinungsbildung? Konnte sie sich nicht auf eine angemessene Weise sachkundig machen, ohne sich auf eine manipulierende Umfrage der örtlichen SPD verlassen zu müssen?

Die Studie von Stadt+Handel genügt wissenschaftlichen Kriterien

Die Studie von Stadt+Handel genügt wissenschaftlichen Kriterien, die SPD-Umfrage dagegen nicht. Das anerkannte Dortmunder Büro, das die Situation in Herbede auch aus eigener Anschauung kennt, wurde von Fachleuten ausgewählt - von der IHK und dem Einzelhandelsverband. Das Büro und die beiden Verbände haben kein eigenes Interesse daran, einen toten Stadtteil künstlich am Leben zu halten.
An der Objektivität dieser Studie kann man nicht ernsthaft zweifeln, schon gar nicht mit einer unprofessionellen, hausgemachten Umfrage. Ein sachliches, wissenschaftlich klar definiertes Instrumentarium kann die SPD-Umfrage jedoch nicht vorweisen. Dies war auch nicht ihre Absicht. Ihr geht es seit Beginn der Auseinandersetzungen um das Gerberviertel um Stimmungsmache, nicht um Sachlichkeit. Die Umfrage war manipulierend.
Anfang 2000 hieß es, es gäbe einen Deal zwischen der Stadt und Lidl. Um welchen Deal gibt es heute?

Die Mogelpackung der SPD

Was ist in den Augen der örtlichen SPD schon Wissenschaft? Mogelt nicht schließlich jeder? Denkt das auch die SPD? Jedenfalls dachte sich das ein Herr von und zu Guttenberg - und er verlor Titel, Würde und Ämter. Es scheint an der Zeit zu sein, dass Politikern, die sich mit dubiosen, scheinbar objektiven Umfragen in Szene setzen wollen, das Vertrauen entzogen wird.
Die meisten Herbeder Bürger, die die Diskussion über das Gerberviertel seit acht Jahren verfolgen, fühlen sich von den Tricks und Täuschungsmanövern zur Durchsetzung politischer Ziele im Interesse von Lidl/Edeka/Dreier/... und SPD-Ratsfraktion angewidert. Sie sehen auch, dass die CDU, sollte es ihr gelingen, sich davon zu distanzieren, durchaus gute Wahlchancen bei den nächsten Kommunalwahlen in Witten haben wird.
Es ist an der Zeit für einen Wechsel in der Wittener Politik.

Die Freude der SPD über den scheinbar gelungenen Coup ist online nachzulesen in: Der Westen, 16.09.2011

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