Der Herbeder Bürgerkreis stehe alleine da mit seiner Meinung, ein großer Lebensmittler im Gerbeviertel werde dem Herbeder Zentrum schaden. Dies ist nicht richtig.
Der Heimatverein teilt die Meinung des Bürgerkreises. Auch die Mitglieder der Werbegemeinschaft, die gemeinsam mit den beiden anderen Vereinen beispielsweise 2007 die "Aktion Schwarzer Donnerstag" durchgeführt haben, haben bisher eine Ansiedlung im Gerberviertel nachdrücklich abgelehnt. Die Mehrheit der Kaufleute, Gewerbetreibenden und Immobilieneigentümer aus dem Bereich des Zentrums (115 Unterschriften) und viele Herbeder Bürger (1.500 Unterschriften) haben sich bisher stets gegen eine Ansiedlung im Gerberviertel ausgesprochen.
Was passiert nun, fragt sich Thomas Strehl, wenn ein durchaus erfolgversprechendes Bürgerbegehren gegen den Verkauf des Gerberviertels auf den Weg gebracht würde? Seine Prognose: "Alle Um-, Ein- und Wegzugspläne würden noch mal gründlich überdacht."
Das Überdenken könnte die Stadt allerdings auch günstiger und ohne Bürgerbegehren haben, wenn sie die Beschlüsse der Bürgerversammlungen respektieren würde. Außerdem gibt es ein seriöses Gutachten von Stadt+Handel, das seit September 2011 allen Beteiligten vorliegt und nicht im Verdacht steht, von einer Partei, einer Initiative, der Verwaltung, einer Partei, vom Bürgerkreis oder Heimatverein gesponsert zu sein und das sich sehr gut dazu eignet, die Diskussion zu versachlichen und mit gemeinsamen Kräften an der zukünftigen Entwicklung des Zentrums zu arbeiten. So war dies jedenfalls vom Einzelhandelsverband und der IHK gedacht.
Im Auftrag des Gutachterbüros Stadt+Handel wurde eine Befragung durchgeführt, die den Ansprüchen an Repräsentativität, wie sie beispielsweise für Umfragen vor Bundestagswahlen gelten, gerecht wird. Die Methodik und Untersuchungsschritte werden in dem Gutachten erläutert. Nachfragen sind selbstverständlich legitim und auch erwünscht!
Folgende Punkte werden im Gutachten thematisiert:
- Ergebnisse der Haushaltsbefragung
- Einzelhandelsausstattung und –entwicklungen in Witten
- Entwicklung einzelhandelsrelevanter Kennziffern
- Entwicklung des Einzelhandelsbestandes der Zentren in Witten
- Nebenzentrum Witten-Herbede
- Entwicklungsperspektiven gemäß Masterplan Einzelhandel für die Stadt Witten 2007 Städtebaulich-funktionale Analyse des Nebenzentrums Herbede
- Entwicklung einzelhandelsrelevanter Kennziffern in Witten-Herbede
- Absatzwirtschaftliche Perspektive im Sortimentsbereich Nahrungs- und Genussmittel (NuG)/ Lebensmittel
- Zusammenfassung und Ausblick
Gutachten von Stadt+Handel zum Herunterladen: Stadt+Handel: "Überprüfung der einzelhandelsbezogenen Entwicklungszielsetzungen für den Standortbereich Witten-Herbede, 12. September 2011", 12 MB (pdf)
1 Kommentar:
Im Moment stehen zwei Fragen in diesem Zusammenhang im Vordergrund:
1. Ist das Edeka-Schreiben autorisiert? Wenn nicht, wer hat es auf den Weg gebracht?
2. Warum wollen SPD und nun auch die CDU einen Vollsortimenter im Gerberviertel? Die Sorge um den Einzelhandel und den Kunden kann es nicht sein, denn beide sind (noch) versorgt. Geht hier Eigennutz vor Gemeinwohl?Warum äußern sich die verntwortlichen PolitikerInnen nicht öffentlich und nennen ihre wahren Gründe? Hier ist etwas faul im Staate Herbede!
Wenn Edeka eine Richtigstellung verpasst, bleibt nur ein Bürgerbegehren, weil sich die Herrschenden nicht von dieser der Mehrheit der Herbeder BürgerInnen entgegenstehenden Fehlentwicklung abbringen lassen. Ja, Herr Augstein (WAZ), die Politik ist gefragt, auch wenn sie es vermutlich anders gemeint haben, aber die Politiker stecken schon lange ihre Köpfe in den Sand und - um in diesem Bild zu bleiben - halten den engagierten Bürgern ihren "verlängerten Rücken" entgegen (manch Parteigenosse sieht sich dabei dann auch noch gemüßigt, in selbigen zu kriechen). Abgesehen davon, dass die Körperhaltung ungesund ist, sie führt auf Dauer auch dazu, die Realität aus den Augen zu verlieren! Es muss endlich eine Entscheidung für das gewachsene Zentrum und ein tragfähiges Konzept für das Gerberviertel her. Hier ist dann der Bürger und sein Verstand gefragt!
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