Mittwoch, 28. Dezember 2011

Werbegemeinschaft, Heimatverein und Bürgerkreis: Die Ansiedlung von Einzelhandelsmagnetbetrieben nördlich der Wittener Straße wird abgelehnt

Heute erschien in den Ruhr Nachrichten ein Bericht von Sebastian Ritscher unter dem Titel: "Edeka-Umzug entzweit Werbegemeinschaft und Bürgerkreis". Wer die Situation in Herbede kennt, weiß, dass dies so nicht richtig ist. Edeka kann natürlich hinziehen, wohin es will, das wäre kein Grund für eine Entzweiung, aber, und dies haben die Werbegemeinschaft, der Heimatverein und der Bürgerkreis gemeinsam beschlossen, nicht in das Gerberviertel!

Es gibt ein gemeinsames Positionspapier der drei Vereine, das bisher von keinem der Vereine widerrufen wurde und deshalb für uns auch heute noch Gültigkeit hat. Ein anders lautender Beschluss, wie Herr Kathagen* in den Ruhr Nachrichten behauptet, ist nirgendwo dokumentiert.
Darin bekräftigt auch die Werbegemeinschaft unmissverständlich:
  • "Die Ansiedlung von Einzelhandelsmagnetbetrieben nördlich der Wittener Straße wird abgelehnt."
  • "Bürgerkreis, Werbegemeinschaft und Heimatverein warnen davor, diese gemeinsam gefassten Beschlüsse zu unterlaufen."

Unterlaufen werden die Beschlüsse jedoch von einigen Mitgliedern der Werbegemeinschaft, die von ehemals über 80 auf 30 Mitglieder geschrumpft ist und unter dem Vorsitz des Edeka-Marktleiters vor sich hin dümpelt.
    Weiter heißt es in dem Positionspapier:
    • "Das Zentrum Herbede ist räumlich durch die Wittener Straße, Vormholzer Straße, Meesmannstraße, Rautertstraße und „Platz an der Schmiede“ geprägt, wie dies bereits im GMA-Gutachten von 1997 empfohlen wurde. 
    • Die Einzelhandelsentwicklung in den vergangenen 10 Jahren bestätigt diese räumliche Ausprägung. Die Weiterentwicklung ist in dieser Abgrenzung vorzunehmen
    • Dabei bildet die Wittener Straße in Folge ihrer Verkehrsbelastung und ihrer Funktionstrennung eine Zäsur, die eine Handelsentwicklung mit Magnetbetrieben nördlich angrenzender Flächen ausschließt
    • Das Gerberviertel sowie das Rathaus sind i. S. des von Herbeder Bürgern und der Verwaltung gemeinsam erarbeiteten und im Dezember 2005 beschlossenen Rahmenplanes durch Wohn- und Freizeiteinrichtungen als Tor zum Ruhrtal zu nutzen. 
    • Von den befragten Personen, die den Erhalt der Gerberschule befürworten, kann sich ein großer Teil den Abriss vorstellen, aber nur zugunsten einer Wohn- und Freizeitnutzung. 
    • Bürgerkreis, Werbegemeinschaft und Heimatverein warnen davor, diese gemeinsam gefassten Beschlüsse zu unterlaufen."
    Dass dies dem neuen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft nicht passt, ist verständlich. Er hat den Edeka-Markt in Herbede erst 2006 übernommen, nachdem er seinen ersten Markt in Bochum aufgeben musste, und wurde relativ schnell zum neuen Vorsitzenden der Werbegemeinschaft gewählt...
    Sein überaus starkes, persönliches Interesse daran, einen neuen, größeren Markt zu übernehmen ist in der lokalen Presse zur Genüge dokumentiert. Und nicht nur das: Er möchte das Zentrum in das Gerberviertel "verschieben" und hat für seinen eigennützigen Plan nach massiver Werbung auch einige Unterstützer gefunden.

    *Das Protokoll der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft vom 18.08.2011 liegt uns vor; nur siebzehn der (dreißig) Mitglieder hatten den Fragebogen beantwortet, dreizehn hatten für die Aufhebung des Moratoriums gestimmt (sieh Beitrag: "Ignoranz mit Sytem – Instrumentalisierung der Werbegemeinschaft Herbede durch die Verwaltung").
    Was meint Herr Kathagen also damit, wenn er behauptet: "Unsere 30 Mitglieder haben sich in einer anonymen Abstimmung zu fast 100 Prozent für den Umzug von Edeka ausgesprochen"? ("Edeka-Umzug entzweit Werbegemeinschaft und Bürgerkreis", Ruhr Nachrichten, 28.12.2011") Meint er dreizehn von dreißig? Das wären 43,3 Prozent und keine hundert Prozent.
    Vielleicht könnte die Werbegemeinschaft ihren Fragebogen und die Auswertung ja mal offen legen.

    Positionspapier der drei Vereine zum Herunterladen:


    3 Kommentare:

    Anonymous hat gesagt…

    Sie beziehen sich auf ein Schreiben aus dem Jahr 2006! In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert. Dies beinhaltet auch die Meinung der Werbegemeinschaft im Bezug zum Gerberviertel.

    Nur weil sie keine Schriftlichen Unterlagen darüber haben heißt das noch lange nicht das es dies nicht Schriftlich gibt. Aber warum sollte die Werbegemeinschaft den Bürgerkreis darüber schriftlich informieren?

    Bürgerkreis Herbede e.V. hat gesagt…

    Wenn es eine neue Meinung DER Werbegemeinschaft zum Gerberviertel gibt, warum ist sie dann nicht veröffentlicht?

    Anonymous hat gesagt…

    Werbegemeinschaft, der Heimatverein und der Bürgerkreis haben gemeinsam beschlossen, nicht in das Gerberviertel!
    Das stimmt, hier fehlen die Bürger, aber die sind nicht von Interesse. Allerdings scheint es jetzt unter den Mitgliedern der Werbegemeinschaft Sinneswandlungen zu geben