Montag, 6. Februar 2012

Kreativquartiere - Stadtentwicklung in Deutschland - Ideen für das Gerberviertel

Vertreter des Bürgerkreises und der Fraktionen des Rates der Stadt, ausgenommen CDU und Die Linke, haben vor fast einem Jahr ein gemeinsames Gespräch geführt, das auf eine zukünftige Zusammenarbeit hoffen ließ. In den derzeit wichtigsten Fragen bestand Übereinstimmung: Die Weiterentwicklung des Stadtteilzentrums Herbede im Bereich der Meesmannstraße und ihrem Umfeld sollte Priorität haben. Der Bürgerkreis hatte dazu entsprechende Voten der Eigentümer, Standortentwickler oder Betreiber eingeholt und die Stadtverwaltung und Fraktionen darüber unterrichtet.
Außerdem sollte ein Machbarkeitsstudie für das Gerberviertel angefertigt weden.

Machbarkeitsstudie für das Gerberviertel

Die teilnehmenden Fraktionen stimmten dem Vorschlag des Bürgerkreises zu, dass für das Gerberviertel, im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements, unter Beteiligung des Rates und der Einbeziehung der Verwaltung, unter Ausschluss eines zentrenschädigenden Einzelhandelsangegangen, eine Machbarkeitsstudie erstellt werden sollte.
Einen Formulierungsvorschlag hatte der Bürgerkreis anlässlich des Treffens vorgelegt. Tags darauf hatte der Bürgerkreis die überarbeitete Formulierung zu einer Machbarkeitsstudie als Anlage zum Gesprächsprotokoll dieses Treffens der Verwaltung und den Fraktionen am 08.04.2011 zur Beratung und weiteren Verwendung zugesandt.
Eine Reaktion auf dieses Schreiben gibt es bis heute nicht.

Impulse für Herbede nutzen

Der Wettbewerbsdruck zwischen den Städten wächst, so dass sie neue Impulse für ihre Entwicklung entdecken müssen. "Behaupten können sich vor allem jene Städte, die als kreativ wahrgenommen werden. Mit der Entwicklung neuer Kreativquartiere versprechen sie sich wesentliche Impulse für ihre Zukunftsfähigkeit." (Markus Lanz, Kreativquartiere – Städte entdecken neue Impulse für ihre Entwicklung, Goethe-Institut, Januar 2012)
Herbede ist keine Metropole. Aber hindert uns dies daran, die Idee, Kultur- und Kreativbranche
zumindest gedanklich in den Mittelpunkt zu rücken? Sie könnte zur Attraktivität und zum Erfolg des Stadtteils beitragen, wovon letztlich auch die Stadt profitieren würde. Gleichzeitig könnte sich daraus auch ein wirtschaftliches Potenzial für die Stadtteilentwicklung ergeben.
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Diese Idee kommt nicht von ungefähr: In den Jahren 2003-2007 wurde unter dem Arbeitstitel "Künstlerstädtchen Herbede" intensiv über die zukünftige Nutzung des alten Schulgebäudes im Gerberviertel diskutiert. Der Bürgerkreis hatte eine Gruppe bekannter Wittener Künstler unterstützt, die die Gerberschule mieten wollte. Wegen der idealen Lage zu Haus Herbede, den Industriebetrieben, der historischen Ruhrtalbahn, dem alten Rathaus, nicht zu weit vom Stadtteilzentrum entfernt, hätte sich von hier ausgehend diese Idee weiter entwickeln lassen. 
Das Vorhaben der Künstler wurde von der Verwaltung zurückgewiesen, die Künstler erhielten ein leer stehendes Schulgebäude irgendwo in Witten. Die Idee wurde zerschlagen - und die Gerberschule steht noch heute leer.

Dokument: Formulierungsvorschlag des Bürgerkreises für eine Machbarkeitsstudie

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